Der Teide Nationalpark zeichnet sich hauptsächlich durch seine eindrucksvollen Lava- und Gesteinsformationen aus. Er wirkt daher eher karg und lässt auf den ersten Eindruck nicht erkennen, dass sich in diesen Gesteinsformationen eine eindrucksvolle Pflanzenwelt entwickeln konnte. Dennoch gibt es im unteren Bereich des Bergmassivs ausgedehnte Wälder und in den höheren Lagen einen eher flachen Bewuchs mit seltenen Pflanzen.
Pinien- und Kiefernwälder umgeben das Teide Massiv
Ausgedehnte Pinien- und Kiefernwälder finden Besucher in den unteren Bereichen des Bergmassivs. Hier gedeiht die Kanarische Kiefer, eine besondere Art des Kiefernbaumes mit bis zu dreißig Zentimeter langen Nadeln. Die ältesten Bäume haben einen Stammdurchmesser von zwei Metern und sind bis zu 60 Meter hoch. Leider gibt es nur noch wenige dieser alten Bäume, da sie nach der Eroberung der Insel durch die Spanier, die das Holz der wertvollen Bäume zu schätzen wussten, stark dezimiert wurden. Heute weiß man, dass die Kanarische Kiefer eine wichtige Bedeutung für das Ökosystem und den Wasserhaushalt der Insel hat. Mit ihren außergewöhnlich langen Nadeln nimmt die Kanarische Kiefer das Wasser aus den Wolken auf und leitet es in den porösen Boden weiter. Bis zu zweitausend Liter Wasser kann eine Kanarische Kiefer im Jahr sammeln. Derzeit forstet die spanische Regierung rund um die Cañadas in einem Waldgürtel, der Corona Forestal, neue Kiefernälder auf.
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Seltene Pflanzen in den Höhenlagen des Teide Massivs
Pflanzen in den Höhenlagen des Teide Massivs sind harten Bedingungen ausgesetzt. Obwohl der Lavaboden teilweise fruchtbar ist, erschweren der starke Wind und die extremen Temperaturschwankungen, starke Sonneneinstrahlung und das helle Licht das Wachstum vieler Pflanzen. Das sind die Gründe dafür, dass man in den höheren Lagen vorwiegend flach wachsende Sträucher und Blumen findet. Die Pflanzen im Teide Nationalpark haben sich mit kleineren Blattflächen und Bildung haariger und wachsähnlicher Beschichtungen auf die besonderen Bedingungen eingestellt. Für Pflanzenliebhaber ist das Teide Massiv vor allem in den Frühsommermonaten interessant, denn in dieser Zeit erwacht die Natur aus dem Winterschlaf. Vor allem der für die Region typische Teideginster setzt sich gegen die schwierigen Bedingungen durch. Während Ginster weithin als Strauch bekannt ist, wächst er hier in Form kleinwüchsiger, knorriger Bäume mit einem kräftigen Stamm. In der Blütezeit von Mai bis Juni verströmen die weiß-rosa-farbigen Blüten ihren betörenden Duft und locken damit Schwärme von Bienen an, die den beliebten Teide-Honig produzieren.
Dunkelrot bis blau blühen die für die Region außergewöhnlich hoch wachsenden Roten und Blauen Teide-Natternköpfe, die Tajinaste. Leuchtend gelbe Blüten zeigen in den frühen Sommermonaten die niedrig wachsenden Pflanzen Cordeso de Cumbre und Besenrauke. Teide-Skabiose und Teide-Lack sind ebenfalls flache Kugelbüsche mit rosa bis violett gefärbten Blüten. Auch die schneeweiß blühende Teide Margerite hat einen runderen und stark gedrungenen Wuchs. Eine weitere Besonderheit des Teide Nationalparks ist das Teide Veilchen, das nur in Lagen oberhalb von dreitausend Metern wächst. Teide-Edelweiß, Sonnenröschen und Silberdistel sind vom Aussterben bedrohte Pflanzen in dieser Region, um deren Rettung der Nationalpark bemüht ist. Rund zweihundert verschiedene Pflanzenarten gedeihen insgesamt im Teide Nationalpark. 58 dieser Arten gibt es nur auf den Kanarischen Inseln, 33 ausschließlich auf Teneriffa und zwölf Arten sind allein im Teide Nationalpark endemisch.
Die Tierwelt im Parque Nacional del Teide
Große Tiere suchen Besucher des Teide Nationalparks vergebens. Insbesondere Insekten, Echsen und seltene Vogel-Arten haben das Teide Massiv als Lebensraum gewählt. Neben Bienen, die vorwiegend in den Frühlings- und Sommermonaten während der Blütezeit im Nationalpark zu finden sind, leben Schmetterlinge in den ruhigen, besucherarmen Bereichen. In der Dämmerung können Besucher eine besondere Fledermaus-Art entdecken, die Murciélago Orejudo mit ihren riesigen, beinahe durchsichtigen Ohren. Die Artenvielfalt an Echsen ist im Teide Nationalpark vergleichsweise groß. Bis zu dreißig Zentimeter kann der Lagarto Tizon lang werden, eine besonders schöne Echsenart, deren Männchen an den Flanken und am Hals blau gefleckt sind.
Ein Symbol des Nationalparks stellt der Teide-Fink dar, der Pinzón azul del Teide. Die Hähne dieser Vogelart tragen ein vollständig blaues Federkleid, während die Hennen eher unscheinbar braun-grau gefiedert sind. Zu den größten Tieren im Teide Nationalpark zählt der Turmfalke, der hier relativ weit verbreitet ist.